Triggerpunktbehandlung
Einfach gesagt: Triggerpunkte sind kleinste Muskelverkrampfungen, die durch Überlastung von Muskelfasern entstehen und Schmerzen verursachen. Das Besondere bei Triggerpunkten ist, dass diese Schmerzen in Körperareale ausstrahlen können, die mit dem Ort des Triggerpunktes nicht zusammen liegen. Das Wort „trigger“ – englisch für auslösen, meint genau dieses Phänomen, einen Schmerz auszulösen, der womöglich weit über das Areal des Triggerpunktes selbst hinaus geht oder sogar gänzlich woanders wahrgenommen wird als am Ort des eigentlichen Auslösers. Ein oft verwendetes Beispiel ist ein Triggerpunkt im Bereich der Gesäßmuskulatur, der einen Schmerz in der Wade auslöst. Der Patient kommt so mit Wadenschmerzen zum Arzt. Er berichtet, dass die Schmerzen immer nach längerem Sitzen (z. B. Auto fahren) auftreten. Natürlich sind Patient und Arzt zunächst einmal der Meinung, dass der Schmerz auch aus der Wade kommen muss, also wird hier untersucht. Aber alle modernen Verfahren wie Ultraschall, Röntgen, CT oder MRT werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an der schmerzenden Wade nichts finden. Genau dieses Phänomen macht es für Ärzte und Patienten so schwierig, die Ursache der Schmerzen zu ergründen. Aber nur wenn die Ursache eines Problems bekannt ist, kann eine Behandlung erfolgreich sein.
WIE WERDEN TRIGGERPUNKTE BEHANDELT?
Manuelle Behandlung
Mittlerweile gibt es unteschiedliche Behandlungsmethoden, um Triggerpunkte effektiv zu therapieren. Zum einen, die manuelle Behandlung, also die Therapie mit den Händen des Therapeuten, ggf. unter Zuhilfenahme von „Massagehölzchen“. Dabei werden die gefundenen Triggerpunkte einem festen, für den Patienten noch erträglichen, Druck ausgesetzt. Das Muskelareal wird dabei gedehnt, die Verkrampfung gelöst und die Entzündungsstoffe beseitigt.
Dry-needling
Eine andere Methode ist das sogenannte „dry-needling“ (d. h. trockene Nadelung).Dies bedeutet, den Triggerpunkt mittels einer Akupunkturnadel anzustechen. Die Infiltration eines Medikamentes ist hierbei zur Entspannung und Normalisierung des Entzündungsprozesses nicht notwendig. Das dry-needling ist in Deutschland nur Ärzten und Heilpraktikern vorbehalten.
Stoßwelle
Schließlich wird noch die Stoßwelle als Werkzeug zur Behandlung von Triggerpunkten eingesetzt. Hierbei werden zur Auflösung der Triggerpunkte radiale oder fokussierte Stoßwellen auf den Triggerpunkt geleitet, durch die sich die Triggerpunkte auflösen lassen. Diese Methode eignet sich besonders bei tiefliegenden Punkten oder bei großflächiger Anwendung (Triggerpunktsyndrom).
Welche Methode zum Einsatz kommt, hängt von der Erfahrung und Vorliebe des Therapeuten oder aber auch von der Lage der Triggerpunkte ab. Häufig werden diese Methoden auch kombiniert eingesetzt.